Rückenschmerzen
Was sind Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen sind im medizinischen Sinne Schmerzen, welche die Körperrückseite ab Höhe der Schultern abwärts bis einschließlich des Gesäßes betreffen. Nackenschmerzen zählen demnach nicht mit zu den Rückenschmerzen.
Umgangssprachlich sind mit Rückenschmerzen jedoch hauptsächlich Schmerzen im unteren Bereich des Rückens gemeint, welche medizinisch betrachtet als Kreuzschmerzen bezeichnet werden. Dieser untere Bereich des Rückens beginnt unterhalb der Rippen und schließt das Gesäß mit ein. Dort befinden sich sowohl das Kreuzbein und Steißbein, so wie die Lendenwirbelsäule.
In ganz Deutschland sind mehr als 10 Millionen Menschen von chronischen Rückenschmerzen betroffen. Rückenschmerzen können aber auch akut sein, hier gibt es verschiedene Statistiken, wobei deutlich zu erkennen ist, dass Rückenschmerzen vermehrt auftreten – auch bei jungen Menschen.
Was sind die Ursachen von Rückenschmerzen?
Die Ursachen für Rückenschmerzen können in klar und unklar unterteilt werden, also eindeutig feststellbare Ursachen, oder nicht eindeutig feststellbare Ursachen. Dadurch wird dann auch entsprechend von spezifischen und nicht-spezifischen/unspezifischen Rückenschmerzen gesprochen, wobei letztere häufiger vorkommen.
Eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen sind Verspannungen. Diese treten besonders bei z.B. falscher Haltung am Arbeitsplatz, Bewegungsmangel, falschem Heben und Tragen, Übergewicht oder aber auch durch Stress und Ängste auf. Bei einer solchen Verspannung kommt es im Körper zu entzündlichen Prozessen. Die Muskeln verhärten sich durch die Verspannung und reizen die Nervenwurzeln. Aus dieser Reizung wiederum resultieren Mikroentzündungen, welche sich unter anderem durch Schwellungen, Rötungen, Überwärmung und auch schmerzen äußern können.
Neben Verspannungen können auch verschiedene Krankheitsbilder die Ursache für Rückenschmerzen sein. Dazu zählen z.B.:
- Bandscheibenvorfall
- Hexenschuss
- Reizung des Ischias-Nervs
- Osteoporose
Bei diesen Krankheitsbildern sind die Rückenschmerzen ein Symptom. Des Weiteren können also auch beispielsweise Erkrankungen der inneren Organe zu Rückenschmerzen führen (z.B. bei einer Nierenbecken- oder Eierstockentzündung).
Auch eine Verletzung, durch einen Sturz zum Beispiel, kann zu Rückenschmerzen führen.
Generelle Risikofaktoren für Rückenschmerzen:
- Übergewicht
- Fehlhaltung
- Bewegungsmangel
- Überbelastung
- Schwer heben
- Falsche Haltung beim Heben und Tragen
- Stress & Ängste
- Grunderkrankungen wie z.B. Osteoporose
Wodurch zeichnen sich Rückenschmerzen aus?
Die Symptome bei Rückenschmerzen richten sich nach der Ursache. Dabei können die Schmerzen, abhängig von der Ursache, unterschiedlich stark sein und an bestimmten Stellen des Rückens lokalisiert sein.
Rückenschmerzen werden in chronisch und akut unterteilt, wobei dies von der Dauer der Beschwerden abhängig ist.
- Akute Rückenschmerzen halten bis zu 6 Wochen an
- Subakute Rückenschmerzen halten zwischen 6-12 Wochen an
- Chronische Rückenschmerzen halten länger als 12 Wochen an
Nicht nur die Dauer, sondern auch die Intensität der Rückenschmerzen kann stark variieren. Wenn nach einer längeren Pause (mindestens 6 Monate ohne Beschwerden), erneut Rückenschmerzen auftreten, spricht man von einem Rezidiv.
Bei Muskelverspannungen sind Schmerzen im gesamten Bereich des Rückens möglich und äußern sich meist durch ein dumpfes Ziehen oder einen Druckschmerz. Zusätzlich kann die Beweglichkeit eingeschränkt sein und es können Nacken- oder Schulterschmerzen zu spüren sein.
Bei einem Hexenschuss treten die Schmerzen im Lendenbereich auf, welcher als plötzlich einschießend und stark beschrieben wird. Die Beweglichkeit ist hierbei meist stark eingeschränkt. Die Schmerzen können durch Husten und Niesen verstärkt und durch das Liegen mit hochgelagerten Beinen verringert werden.
Beim Bandscheibenvorfall treten die Schmerzen abhängig von der Lokalisation an der Wirbelsäule auf. Meist entweder im Bereich der Lendenwirbelsäule, wodurch starke Schmerzen im unteren Rückenbereich auftreten, oder im Bereich der Halswirbelsäule, wo sich die Schmerzen im Nackenbereich äußern. Außerdem können die Schmerzen in das Gesäß oder die Beine ausstrahlen. Auch ein Kribbeln in den Beinen oder Lähmungserscheinungen sind möglich. Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule kann es zu einem Kältefühl im Arm oder der Hand kommen.
Wie werden Rückenschmerzen diagnostiziert?
Bei Rückenschmerzen ist der Gang zum Arzt nicht immer notwendig. Die meisten Rückenschmerzen sind ungefährlich und bedürfen keiner besonderen Behandlung.
Sollten Rückenschmerzen jedoch längere Zeit anhalten, oder sehr stark sein und plötzlich auftreten, kann es sinnvoll sein, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Besonders bei folgenden Warnzeichen sollte ein Arzt aufgesucht werden:
- Ausstrahlender Schmerz in Beine und/oder Gesäß (kann mit Gefühlsstörungen, Schwächegefühl und Inkontinenz einhergehen)
- Plötzliche Schmerzen nach Sturz oder Unfall (besonders bei älteren Menschen mit geringerer Knochendichte besteht die Möglichkeit eines Bruchs)
- Rückenschmerzen in Kombination mit Abgeschlagenheit, Fieber, Appetitlosigkeit oder sogar Gewichtsverlust
Sollte ärztliche Hilfe aufgrund von Rückenschmerzen in Anspruch genommen werden, gibt es verschiedene Diagnostische Möglichkeiten.
Der Arzt wird zuerst eine Anamnese erstellen und dort wichtige Fragen stellen, z.B. wie lange der Schmerz bereits besteht, wie dieser sich genau äußert, wo der Schmerz lokalisiert ist und ob ein bestimmter Auslöser festzumachen ist.
Sollte sich der Verdacht ergeben, dass eine spezifische Ursache den Rückenschmerzen zugrunde liegt, dann kann diese durch bildgebende Verfahren, wie beispielsweise ein MRT oder Röntgen, genauer untersucht werden.
Weitere diagnostische Maßnahmen, wie eine Blutabnahme, können vom Arzt beschlossen werden, wenn z.B. Hinweise auf eine Entzündung oder Erkrankung innerer Organe vorliegen.
Was hilft gegen Rückenschmerzen?
Ebenso wie die Symptome und die Diagnose, ist auch die Behandlung der Rückenschmerzen abhängig von der Ursache.
Bei einigen Ursachen, wie z.B. Verspannungen, bedarf es keiner speziellen Therapie. Häufig können bereits Bewegung oder eine Korrektur der Haltung zur Besserung führen. Auch der Einsatz von Wärme, z.B. in Form von Wärmeumschlägen von ThermaCare®, kann dabei helfen die Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu verbessern.
Sollten die Schmerzen stärker sein, oder eine bestimmte Ursache haben, können auch Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Besonders beliebt und sinnvoll ist die Anwendung von Diclofenac und Ibuprofen, da diese gleichzeitig entzündungshemmend sind.
Speziellere Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise chirurgische Eingriffe, lokale Injektionen oder auch eine Therapie mit Cortison können ebenfalls zum Einsatz kommen. Auch der Einsatz von verordneter Physiotherapie kann helfen. Hierbei kann z.B. gezielt darauf eingegangen werden, welche Übungen am Arbeitsplatz durchgeführt werden können oder anderweitig in den Alltag integrierbar sind. Aber auch die richtige Körperhaltung im Alltag oder das richtige Heben von Dingen kann geübt werden.
Bei besonders starken, plötzlich auftretenden oder auch langanhaltenden Schmerzen sollte ein Arzt zur Hilfe gezogen werden, um eine der Ursache entsprechende Therapie zu finden.
Falls Sie weitere Fragen zum Thema haben, freuen wir uns Sie persönlich und diskret vor Ort zu beraten.