Mangelernährung
Mangelernährung – vielseitig und nicht immer leicht zu erkennen.
Was ist Mangelernährung?
Eine Mangelernährung entsteht dann, wenn der Körper von bestimmten Nahrungsbestandteilen zu wenig bekommt. So kann der Körper beispielsweise zu wenig Energie bekommen, wenn zu wenige Kalorien aufgenommen werden. Aber auch ein Mangel aller anderen Bestanteilen ist möglich – zum Beispiel Proteine, verschiedene Vitamine oder Mineralstoffe.
In der Medizin unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten von Mangelernährung, welche auch kombiniert auftreten können:
Die quantitative Mangelernährung
- Der Energiebedarf des Körpers wird langfristig nicht gedeckt
Die qualitative Mangelernährung
- Dem Körper werden langfristig zu wenig Proteine, Vitamine, Mengen- oder Spurenelemente, oder andere Nährstoffe zugeführt
Wer hat ein erhöhtes Risiko?
Vor allem mit dem Alter steigt das Risiko einer Mangelernährung. Aber auch andere Risikofaktoren können eine Mangelernährung begünstigen. Zu den Menschen, mit einem erhöhten Risiko, zählen vor allem:
- Menschen über 65 Jahre, die allein oder in Pflegeheimen leben
- Menschen mit diversen Erkrankungen
- Nach einem Schlaganfall
- Neurologische Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson
- Krebserkrankungen
- Diverse chronische Erkrankungen, z.B. Morbus Crohn oder COPD
- Menschen mit Kau- und/oder Schluckstörungen
- Menschen mit psychischen Erkrankungen
- Menschen die regelmäßig Medikamente einnehmen
Welche Symptome und Folgen kann eine Mangelernährung haben?
Die Symptome einer Mangelernährung können so vielseitig sein wie ihre Ursachen. Vor allem liegt das daran, dass die verschiedenen Nährstoffe unterschiedliche Funktionen im Körper haben. Außerdem ist entscheidend, wie schwerwiegend die vorliegende Mangelernährung ist. Eine eher geringe Ausprägung verursacht eher unspezifische Symptome, wohingegen eine stark ausgeprägte Mangelernährung sehr viel auffälliger ist.
Generelle Symptome sind:
- Allgemeine Schwäche
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- Verlust an Muskelkraft
- Herzrhythmusstörungen
- Störungen im Bewegungsablauf
- Gegebenenfalls eine ungewollte Gewichtsabnahme
Bei einer Mangelernährung ist es schwierig eine Grenze zwischen den Symptomen und den Folgen zu ziehen. Häufig sind die sichtbaren und spürbaren Symptome nämlich schlichtweg die Folgen einer Mangelernährung.
Bei einer vorangeschrittenen Mangelernährung werden die Folgen deutlicher wahrgenommen. Zu den Folgen einer Mangelernährung gehören unter anderem:
- Abbau der Skelettmuskulatur
- Erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche
- Erhöhtes Risiko für Druckgeschwüre und Wundliegen (bei Bettlägerigkeit)
- Neurologische Störungen
- Abnahme der Herzmuskelmasse und der Pumpkraft
- Verzögerte und gestörte Wundheilung
- Demenz
- Abnahme der Atemmuskulatur mit schwächeren und kürzeren Atemzügen
- Geschwächtes Immunsystem und dadurch erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
Nicht nur ist das Risiko einer Mangelernährung im Alter erhöht, sie ist auch gefährlicher. Umso älter wir werden, desto geschwächter und anfälliger ist der Körper von Natur aus. Durch eine Mangelernährung, welche häufig durch bereits bestehende oder vorangegangene Erkrankungen entsteht, wird der Körper zusätzlich geschwächt.
Was Sie gegen eine Mangelernährung tun können?
Eine Mangelernährung ist in den meisten Fällen keine eigene Erkrankung, sondern entsteht als eine Art Begleitdiagnose in Zusammenhang mit einer anderen Krankheit.
Um eine Mangelernährung erkennen zu können, ist es besonders wichtig auf die entsprechenden Warnzeichen zu achten. Außerdem ist eine ausgewogene Ernährung in jedem Fall ein wichtiger Ansatz, um der Entstehung einer Mangelernährung vorzubeugen.
Sollten Sie folgende Dinge an sich oder an jemandem in Ihrem Umkreis beobachten, sollten Sie genauer hinsehen:
- Ungewollte Gewichtsabnahme in den vergangenen 3-6 Monaten
- Anhaltender Erschöpfungszustand
- Energie- und Kraftlosigkeit
- Niedergeschlagenheit
Ein Arzt kann Ihnen in diesen Fällen eine optimale Beratung bieten und Sie entsprechend untersuchen.
Abhängig von der Ursache der Mangelernährung können die unterschiedlichsten Maßnahmen zu einer Besserung verhelfen.
Wenn beispielsweise die Zahnprothese Schmerzen verursacht oder nicht richtig sitzt, kann eine Nahrungsaufnahme dadurch erschwert werden. Wird die Zahnprothese wieder angepasst, kann dies bereits dazu verhelfen, wieder mehr Nahrung aufzunehmen und einen Mangel auszugleichen. Bei wiederum anderen Ursachen kann es sinnvoll sein, ergänzend eine Trinknahrung in den Alltag zu integrieren. Diese sind in vielen verschiedenen Varianten und Geschmacksrichtungen erhältlich. Sie sind auf die Bedürfnisse der Menschen mit einer Mangelernährung optimal abgestimmt und können sehr leicht verzehrt werden. Das ist ganz besonders wichtig in den Fällen, in denen eine Mangelernährung durch eine erschwerte Aufnahme von fester Nahrung begünstigt wird.
Sprechen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker gezielt an und lassen Sie sich beraten.